In eindringlicher – für uns Heutige geradezu prophetischer Weise – hat der jüdische Philosoph Martin Buber am Abschluss einer Vorlesungsreihe 1952 in den USA die kommunikative Krise der heutigen Menschheit charakterisiert. Er sagt, es sei die „Dämonie des grundsätzlichen Misstrauens“, die einer Kultur des Dialoges im Wege stehe. „Gerät es unserem Munde, wahrhaft Du zu sagen, dann haben wir, nach langem Schweigen und Stammeln, unser ewiges Du von neuem angesprochen. Versöhnung wirkt Versöhnung.“ Das Selbstvertrauen des Einzelnen bildet das seelische Fundament für das wachsende Vertrauen im Zwischenmenschlichen. Ohne eine offene Dialoggestaltung aber kann der kollektive Schatten des Misstrauens nicht aufgelöst werden. Es ist letztlich die persönliche Eigeninitiative, die die Angst überwindet und den Weg für das Zugehen aufeinander ebnet. Wahre Persönlichkeitsbildung ist ohne Vertrauensbildung nicht denkbar!
Zitat aus unseren Seminarinhalten:
„Vertrauen ist das emotionale Vermögen, sich ohne Kontrolle und Absicherung in die Obhut oder Fürsorge eines Anderen zu begeben.“