Neun Monate ist es inzwischen her, dass Baldur Kirchner, der Begründer unseres Instituts, verstorben ist. Neun Monate, in denen wir uns im Rundbrief eine Stille auferlegt haben und in denen wir still weiter unserer Arbeit nachgegangen sind. Neun Monate Zeit, zur inneren Einkehr zu kommen. Der Philosoph Friedrich Nietzsche schreibt so treffend: „Die größten Ereignisse, das sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden.“ Stille ist weit mehr als die Abwesenheit jeglichen Geräusches. Mag es dem Schweigen ähneln, allein ein „Nicht an Worten“ schafft nicht die Atmosphäre wie jene der Stille. In kaum einer religiösen oder philosophischen Tradition wird auf Momente der Stille verzichtet, kein Bühnenstück, kein Thriller, keine gute Rede kommen ohne sie aus. Nur der Konsum, der will es laut und dröhnend.
Stille, wie wir sie meinen, ist eine Stille im Denken, die Stille, wenn das Denken beendet ist. Wenn es kein Suchen mehr gibt. Denn alles Suchen betont das Ich. Der menschliche Geist kommt so lange nicht zur Ruhe, wie er vom Drang geplagt ist, sein Dasein zu erforschen und seine Sinne zu befriedigen.
Wir danken Ihnen rückblickend für die vielfältig tröstenden Worte, für die schönen menschlichen Begegnungen, für Ihr weiterhin großes Interesse an unseren Seminaren und unserer Tätigkeit. Zugleich freuen wir uns auf neue Begegnungen im kommenden Jahr und unseren neuen alten Rundbrief. Für die kommenden Tage wünschen wir Ihnen erfüllende Augenblicke der Stille.