In zahlreichen Ankündigungen, die von Bildungsanbietern auf dem Seminarmarkt verbreitet werden, lesen wir den Titel „Persönlichkeitstraining“. Ein so formuliertes Angebot lockt zwar manchen neugierig Interessierten an; es ist jedoch eine aus wissenschaftlich-ethischer Sicht nicht nur problematische Wortwahl, sondern auch ein psychisch unverantwortliches Handeln. Wenn wir unter „Persönlichkeit“ die ausgeprägte charakterliche Individualität eines Menschen, seine gewordene Originalität verstehen, so bedeutet jede sogenannte Trainingsmaßnahme einen Eingriff in die persönliche Sphäre des an solchen Veranstaltungen Teilnehmenden.
Persönlichkeit kann und darf man nicht trainieren! Wer das tut, geht mit der Autonomie des Einzelnen respektlos um und gefährdet dessen Selbstverständnis. Im Übrigen ist es ohnehin bedenklich, von Trainern zu hören, dass sie sich im Seminarteilnehmer verwirklichen möchten. Solche Teilnehmer werden zu kommunikativen Marionetten geschnitzt und der privaten wie beruflichen Lächerlichkeit, weil entfremdet wirkend, preisgegeben.
Der wirkliche Weg zur Persönlichkeitsentfaltung geht behutsam und analytisch beratend vor. Er schafft Raum für eine vertrauensvolle und gedulderfüllte Kontinuität, in der über eine längere Zeit hinweg – oft während vieler Jahre – die Chance zur Selbstbegegnung und ehrlichen Selbstreflexion angeboten wird. Den methodischen Rahmen dazu bildet die Arbeit in Kleingruppen, stets begleitet von individuellen Gesprächen mit dem Seminarleiter.
Diesem Anspruch werden wir mit unserem ethischen, die Persönlichkeit würdigenden Konzept gerecht.
Zitat aus unseren Seminarinhalten:
„Intellektuelles Wissen allein bewirkt noch keine Verhaltensänderung. Erst wenn die Wesenstiefe angesprochen ist, öffnet sich der Sinn für eine Neudefinition des eigenen Lebens.“
