Rundbrief April 2013

Beziehungskultur

Das lateinische Verb „colere“ bedeutet – neben seinem ursprünglichen Habitat zum ländlichen Ambiente – im erweitert übertragenen Sinne „pflegen, verehren, Sorge tragen für etwas“. Es bildet den etymologischen Ausgang und Hintergrund für die Substantive „cultus“ und „cultura“ – und schließlich für den geradezu zeitlosen Begriff „Kultur“. Unser heutiges Begriffverständnis von „Kultur“ ist zwar inzwischen vielgestaltig und vielgesichtig geworden. Eines aber können wir dem Kulturverständnis aus ethischer Sicht bedenkenlos attestieren: Es meint meistens die Würdigung und Pflege von Werten!

Vor allem aber gilt dies für den sorgsamen und würdevollen Umgang mit unserem Menschsein.

In seiner ethischen Abhandlung „Das Ethos der Persönlichkeit“ sagt der Philosoph Nicolai Hartmann über das Personsein als kulturellem Wert folgendes: „Zur Person wird der Mensch nicht einfach aus sich selbst heraus, sondern stets auf Grund eines Kulturzusammenhanges, der als geschichtlicher Geist vorbesteht und sich im Wechsel der Generationen herausgebildet hat. Der Einzelne wächst in diesen Zusammenhang hinein, übernimmt ihn im Heranwachsen und übergibt ihn der nächsten Generation weiter…“ Wo sich die kulturelle Tradition für die menschliche Persönlichkeit als ein Kontinuum von Werten erweist, dort leben tragfähige Beziehungen unverändert und unabweisbar gültig weiter.

Aus dem praktizierten Stil der menschlichen Interaktionen nun, aus ihren Umgangsformen miteinander, wird eine Qualität sichtbar, die in der Beziehungskultur ihre deutlichen Spuren hinterlässt. In besonderer Weise tritt das Profil dieser Beziehungspflege in der sprachlichen Äußerung zutage. Es ist das Wie im Zwischenmenschlichen, das eine Atmosphäre der Begegnung bestimmt, ja, ihr den Charakter angenehmer oder belasteter Erinnerungen auferlegt. Die Beziehungskultur des privaten und beruflichen Alltags prägt die Stimmung in unserem Lebensgefühl.

Wir möchten mit dem geistigen und emotionalen Angebot unserer Veranstaltungen zu einer verfeinerten Beziehungskultur beitragen. Nicht zuletzt bedeutet dies, den Mut zu entwickeln, sich zuerst mit der eigenen Persönlichkeit ein wenig gründlicher zu beschäftigen.

Zitat aus unseren Seminarinhalten

„Die Beziehungsqualität zu einem Unternehmen hängt wesentlich von den emotionalen Angeboten ab, die in einem Führungsverhalten erkennbar werden!“

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